Nähen lernen: Bündchenarten und ihre Verarbeitung

Bündchen ist nicht gleich Bündchen. Welche verschiedenen Arten es gibt, wie diese verarbeitet werden und worauf du beim Nähen achten musst, zeige ich dir in diesem Beitrag aus meiner Nähschule.

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Sobald du anfängst Kleidung zu nähen wirst du früher oder später mit Bündchenstoff in Berührung kommen. Bündchen sind vielseitig einsetzbar und gerade bei Oberteilen aus Jersey und Sweat oder an Baby- und Kinderkleidung sehr beliebt.

Die verschiedenen Bündchenarten verständlich erklärt

Bündchen zu verarbeiten ist nicht schwer, es gibt jedoch einige Unterschiede zwischen den Materialien. Denn Bündchen ist nicht gleich Bündchen. Nachfolgend möchte ich dir deshalb die verschiedenen Bündchenarten und deren Verwendung genauer erläutern.

» Rippenbündchen

Rippenbündchen sind, wie der Name es schon verrät, mit einer Rippenstruktur gestrickt. Sie sind dadurch sehr dehnbar und formstabil zugleich. Gerade wenn es wichtig ist, dass das Bündchen nicht zu sehr ausleiert mit der Zeit solltest du Rippenbündchen verwenden. Ich verwende es gern auch als Bauchbündchen für Hosen oder als Ärmelabschluss.

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» Feinstrickbündchen

Feinstrickbündchen sind viel weicher und feiner als Rippenbündchen. Sie sind besonders für feine Stoffe gut geeignet. Denn gerade wenn man vielleicht ein Oberteil aus dünnem Jersey näht, würde ein Rippenbündchen etwas grob wirken. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Feinstrickbündchen gern ausleiern. Damit dein selbst genähtes Teil auch beim zweiten Anziehen noch perfekt sitzt, schadet es also nichts, wenn du das Bündchen nochmal 1-2 cm kürzer zuschneidest.

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Feinstrickbündchen

» Bündchen mit Lycra

Bündchen mit eingewebten Lycrafaden sind derzeit total im Trend. Durch den Kunststofffaden sind sie wesentlich fester als Feinstrickbündchen. Sie eignen sich dadurch sehr gut als optisches Highlight an Ärmeln oder Säumen.

» Fertigbündchen

Fertigbündchen  sind bereits fertig zugeschnitten und haben eine saubere Kante, die nicht ausfranst. Sie können ganz einfach verarbeitet und sehr vielseitig eingesetzt werden. Es gibt sie inzwischen in vielen Farben und Varianten, egal ob grob gestrickt oder ganz fein mit Glitzerfaden. Wie sie verarbeitet werden, zeige ich dir weiter unten im Beitrag.

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Bündchen aus Jersey oder Sweat einfach selber nähen

Natürlich kann man Bündchen auch aus Jersey oder Sweat nähen. Gerade bei Oberteilen und Sweatern sieht es oft schöner aus, wenn die Bündchen aus dem gleichen Material sind. Hier muss beachtet werden, dass Sweat oder Jersey bei weitem nicht so dehnbar sind wie Bündchenstoff und die Bündchen entsprechend länger zugeschnitten werden müssen.

Bündchen aus Jersey

Bündchen verarbeiten: So ermittelst du die richtige Länge für dein Bündchen

Die richtige Länge für dein Bündchen zu ermitteln ist gar nicht schwer. Aber gerade wenn es zum Beispiel um den Halsausschnitt geht sehr wichtig. Ein zu enges Bündchen würde den Stoff zu stark zusammen raffen und ein zu weites Bündchen unschön abstehen.

Bündchenlänge ermitteln:

  1. Nimm dir das Maßband zur Hand und miss die Öffnung, z. B. den Halsausschnitt, an die später das Bündchen angenäht werden soll.
  2. Die gemessene Zahl multiplizierst du bei Bündchenstoff mit 0,7 oder 0,75.
  3. Für Halsausschnitte verwende ich gern eine Höhe von 4 cm, so ergibt sich fertig angenäht ein Bündchentsreifen, der ca. 1,3 cm breit ist. Beispiel: gemessene Öffnung = 38 cm, 38×0,7 = 26,6.
  4. Schneide in der Länge also rund 27 cm inkl. Nahtzugabe zu.

Diese Materialien brauchst du um Bündchen verarbeiten zu können

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Bündchen verarbeiten: Bündchen annähen in 3 einfachen Schritten:

Schritt 1: Nähe die Bündchenstreifen rechts auf rechts zusammen. Ich nähe nicht mit der Overlock sondern mit einem Geradstich, damit die Nahtzugabe flach auseinander gelegt werden kann. Ich finde es einfach schöner und die Naht wird insgesamt flacher und nicht so dick wie mit der Overlock. Auch die Elastizität ist kein Problem.

Schritt 2: Falte das Bündchen der Länge nach und bügel die Nahtzugabe flach aus.

Schritt 3: Nimm das gefaltete Bündchen und stecke es mit Stoffklammern  oder Stecknadeln  rechts auf rechts auf den Ausschnitt. Achte darauf, dass die Bündchennaht auf beispielsweise die Seitennaht des Hosenbeins oder die Ärmelnaht trifft. Nähst du ein Bündchen auf den Halsausschnitt liegt die Bündchennaht in der hinteren Mitte.

Noch einfacher genäht – Fertigbündchen verarbeiten:

Fertigbündchen zu verarbeiten ist noch einfacher, denn die Bündchenstreifen müssen lediglich rechts auf rechts zusammen genäht werden. Ich nähe allerdings hier die Bündchen gern mit der Overlock zusammen und ziehe das Fadenenden mit einer dicken Nadel zurück in die Naht. So bekommst du vorn am Bündchen einen sauberen Abschluss. Wenn du keine Overlock hast, solltest du den Overlockstich deiner Nähmaschine verwenden.

Die fertig versäuberten Bündchen werden anschließend mit Stoffklammern  oder Stecknadeln  auf den Ärmel oder das Hosenbein gesteckt und ringsherum angenäht. Die Bündchennaht sollte dabei genau auf der Ärmelnaht liegen.

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Bündchenarten

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