Hausgeburt

Meine Geburtsbericht und was du für eine Hausgeburt vorbereiten solltest

Eine Geburt muss nicht zwangsläufig in einem Krankenhaus statt finden. Ich habe mich in meiner dritten Schwangerschaft bereits frühzeitig für eine Hausgeburt entschieden. Wie meine Geburt ablief, warum ich mich für eine Wassergeburt entschieden habe und was bei einer Geburt zu hause vorzubereiten und zu beachten ist, kannst du in diesem Beitrag nachlesen.

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Eine Geburt im häuslichen Umfeld kann für dich und dein Baby etwas ganz Besonderes sein. Denn eine Geburt ist ein natürlicher Vorgang und es braucht nicht zwangsläufig ein Krankenhaus und Ärzte, um ein Kind auf die Welt zu bringen. Natürlich kommt es dabei aber auch immer auf deine ganz persönliche Vorgeschichte und den Verlauf der Schwangerschaft an, ob eine Hausgeburt möglich ist.

Ich hatte zwei unkomplizierte Schwangerschaften und Geburten und mich aus diesem Grund für eine Geburt zu hause entschieden. Gerade den Ortswechsel während der Wehen und das Abpassen des richtigen Zeitpunkts, um in die Klinik zu fahren, empfand ich bei den vorherigen Geburten als Stressfaktor. Das wollte ich diesmal anders machen.

Was dein Mindset für eine friedliche Geburt bedeutet?

Nur zu oft verbinden wir das Wort Geburt auch gleichzeitig mit dem Wort Schmerz. So wird es uns zumindest seit langem vermittelt. Eine Geburt tut weh. Wahrscheinlich hat jede von uns auch schon einige Horrorgeschichten über Notkaiserschnitte, Wehen bis zur totalen Erschöpfung oder anderen Komplikationen gehört und gelesen.

Ja, alle diese Komplikationen kann es geben, ABER die schöne, selbstbestimmte, intensive, glückliche, leichte Geburt ist KEIN Mythos. Es gibt sie wirklich. Und weißt du was? Du hast es sogar selbst in der Hand. Nämlich mit deinen Gedanken, deinem Mindset, deiner Vorbereitung und deinem Wissen über Geburten.

Der wichtigste Faktor für eine friedliche Geburt ist eine Umgebung in der du dich Wohlfühlst. Denn Angst und Stresshormone blockieren dich in deinem Flow und können schnell zu Komplikationen führen.

Ein Geburtshaus oder deine eigenes Zuhause können dir vielleicht mehr Sicherheit und Geborgenheit bieten, als ein steriler Kreissaal. Eine Hebamme, die dir von Beginn der Schwangerschaft an vertraut ist sorgt dafür, dass du dich zu 100% wohlfühlen kannst.

Bereite dich mit positiven Gedanken und Affirmationen auf eine entspannte Geburt vor. Hierzu kannst du Techniken wie Hypno Birthing nutzen und dich zusätzlich mit Fachwissen rund um die Geburt versorgen.

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Ist eine Hausgeburt gefährlich?

Rein statistisch gesehen, gibt es bei einer Hausgeburt weniger Komplikationen als bei Geburten in einer Klinik. Das liegt nicht zuletzt an der entspannteren Atmosphäre und der geringeren Intervention unter der Geburt. In der Regel kommt es nur sehr selten zum Abbruch einer Hausgeburt und somit zur Verlegung in eine Klinik. Trotzdem ist es ratsam, sich bereits vorher einen Klinik für den Notfall auszusuchen.

Wer bezahlt eine Hausgeburt?

In Deutschland werden die Kosten für einen Hausgeburt, genauso wie für eine Klinikgeburt, von den gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Lediglich die Rufbreitschaftspauschale, welche von Hebamme zu Hebamme variiert, wird nur in Teilen von der Krankenkasse erstattet.

Mit der Rufbereitschaft, welche drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin beginnt, ist die Hebamme, vor und nach der Geburt, rund um die Uhr für dich erreichbar. Dafür berechnet die Hebamme eine Pauschale. 

Was kostet eine Hausgeburt?

Die Kosten einer Hausgeburt mit privater Hebamme liegen bei ca. 1.600 Euro, wobei ungefähr die Hälfte von deiner Krankenversicherung übernommen wird. Wenn deine Hebamme einen Kassenvertrag hat, übernimmt diese die gesamten Kosten der Hausgeburt.

Was muss man für eine Hausgeburt vorbereiten?

Zunächst einmal solltest du dich bereits zu Beginn der Schwangerschaft um eine Hebamme kümmern. Leider werden auf Grund schlechter Versicherungsbedingungen und hohen Kosten immer weniger Hebammen, die auch eine Geburt zu hause betreuen. Oftmals bieten aber auch Hebammen aus Geburtshäusern die Betreuung einer Geburt zu hause an.

Was brauchst du alles für eine Hausgeburt?

Nachfolgend habe ich dir eine Liste zusammengestellt, welche Dinge du für eine Hausgeburt unbedingt da haben solltest. Vielmehr braucht es eigentlich auch gar nicht. Medikamente und andere Dinge, um dich im Notfall zu versorgen, bringt in der Regel deine Hebamme mit.

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Warum eine Wassergeburt besonders für dich und dein Baby sein kann

Nachdem ich nun zwei Kinder an Land und eines im Wasser geboren habe, kann ich sagen, dass die Wassergeburt die Geburt, mit den wenigsten Schmerzen war.

  • Warmes Wasser wirkt entspannend und schmerzlindernd
  • die Muskulatur entspannt und Geburtsverletzungen sind seltener
  • bessere Bewegungsfreiheit im Wasser unter den Wehen

Viele Frauen nutzen als Alternative zum Geburtspool eine Regentonne. Das klingt erst einmal komisch, ist aber durchaus eine günstige und praktische Alternative zu einem Geburtspool. Aber auch eine normale Badewanne geht zur Not.

Die Badewanne bietet den Vorteil, nach der Geburt ganz einfach das Wasser ablassen zu können, ist aber in der Regel kleiner und enger als ein Geburtspool. Du solltest also vorher probieren, ob dir der Platz ausreicht um dem Bewegungsdrang unter der Geburt ungehindert nachgehen zu können.

Darf eine Hausgeburt eine Notlösung sein?

Es gibt nur wenige Gründe, die gegen eine Hausgeburt sprechen. Dazu zählt zum Beispiel eine Querlage des Kindes, eine vor dem Muttermund liegende Plazenta oder andere Komplikationen bereits in der Schwangerschaft.

Gerade jetzt in Zeiten von Corona, Personalmangel, Mundschutz und weiterer Restriktionen in Kliniken denken viele Frauen über eine Geburt zu hause nach. Ich finde es jedoch sehr wichtig, sich genau im Klaren zu sein, warum man sich für eine Hausgeburt entscheidet.

Eine Hausgeburt sollte nie eine Notlösung sein, weil die Wunschklinik zu weit weg ist oder es derzeit immer wieder Probleme mit überfüllten Kreißsälen oder anderen Dingen in Kliniken gibt. Denn aus dem Mangel und der Angst heraus zu handeln, kann gerade im sensiblen Prozess der Geburt, zu unabsehbaren Folgen im Verlauf führen. Und spätestens dann werden dich vielleicht Zweifel und Ängste wieder einholen, welche nicht förderlich für die Geburt sind.

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Erfahrungsbericht: Die Hausgeburt unserer Tochter

Nachdem ich bereits in der Nacht vorm errechneten Geburtstermin heftige und regelmäßige Wehen hatte und der Überzeugung war, dass unser Baby sich nun auf den Weg macht, hat es unsere kleine Maus dann erst mal spannend gemacht und noch einige Tage auf sich warten lassen.

Ganze sieben lange Tage mit immer weniger werdenden Kontraktionen sollte es noch dauern, bis unser Babymädchen sich auf den Weg zu uns gemacht hat. Alles war vorbereitet. Der Geburtspool bereits aufgestellt.

Die letzten Tage vor der Geburt waren mental nicht leicht für mich. Es war ein auf und ab der Gefühle. Hatten wir doch sogar eine Woche vor dem Entbindungstermin mit dem Gedanken gespielt doch noch zurück nach Deutschland zu fahren, auf Grund der aktuellen Situation hier in Spanien. Ausgangssperre, nicht zu wissen wann wir nach der Geburt an alle Dokumente kommen um auszureisen und der Gedanke, vielleicht doch bei Komplikationen in eine überlastete Klinik zu müssen, haben ziemliches Unbehagen in mir ausgelöst.

Und obwohl von Anfang an feststand, dass ich mein Baby zu hause bekommen werde und ich völlig im Vertrauen war, dass alles gut wird, kamen Zweifel. Nach zwei schlaflosen Nächten und vielen Gesprächen, haben wir uns dann doch entschieden zu bleiben. Da ich am 29.03. nun bereits eine Woche über dem errechneten Termin war, hatte sich meine Hebamme für den späteren Nachmittag angekündigt um die Herztöne des Babys zu kontrollieren.

Nach dem Mittagessen hatte ich es mir mit den Kindern im Garten gemütlich gemacht, bis ich plötzlich warme Flüssigkeit zwischen meinen Beinen verspürte. Meine Fruchtblase hatte ein Leck. Sie war nicht richtig geplatzt aber tröpfelte nun so vor sich hin. Und obwohl ich es nach bereits zwei Geburten besser wissen sollte, war ich noch nicht davon überzeugt, dass es nun wirklich los geht.

Meine Hebamme kam und setzte mir Akupunkturnadeln um die Wehen anzuregen. Wir verabschiedeten uns und sie sagte, wir sehen uns bestimmt in der Nacht oder am nächsten Morgen wieder. Keine halbe Stunde, nach dem sie weg war, haben die ersten leichten Kontraktionen eingesetzt.

Während Micha das Abendessen vorbereitet hat, bin ich nochmal eine Runde an den Strand spazieren gegangen. Nach den letzten Tagen mit Ausgangsverbot, hat es mir so richtig gut getan meine Füße nochmal kurz ins Meer halten zu können. Mein Kopf war endlich wieder frei und ich habe gemerkt, wie die Abstände der Kontraktionen immer kürzer wurden.

Während dem Essen musste ich bereits immer mal wieder kurz inne halten, wenn eine neue Welle auf mich zugerollt kam. Ich hatte das Bedürfnis, die Kinder möglichst schnell ins Bett bekommen zu müssen, um dann endlich Ruhe zu haben. Gegen halb 10 verspürte ich dann das dringende Bedürfnis mich ins warme Wasser zu begeben.

Während unser kleiner Räuber bereits schlief, konnte unser Großer nicht in den Schlaf finden und half also mit, Wasser in den Pool zu füllen. Das er von nun an nicht mehr von meiner Seite weichen würde, konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht erahnen. Hatte er sich doch die ganze Schwangerschaft über so schwer getan mit dem Gedanken an ein weiteres Geschwisterchen.

Das warme Wasser im Pool hat meine Wehen nochmal so richtig in Gang gebracht. Es dauerte nicht lange und ich war an dem Punkt, an dem ich aus dieser ganzen Geburtsnummer aussteigen wollte. Zu heftige Wehen, nicht abzusehen wie lange das noch so anhält und überhaupt warum wollte ich eigentlich nochmal ein weiteres Kind.

Trotzdem wusste ich aber auch, dass es nun nicht mehr lange dauern wird, bis ich mein Baby in den Armen halten werde. Ich fühlte, wie sich das Köpfchen in meinem Becken in die richtige Position drehte und mit nur zwei Presswehen war unsere Tochter geboren.

Nachdem wir alle unser kleines Mädchen begrüßt hatten und ich aus dem Pool gestiegen bin, traf auch unsere Hebamme ein. Wir warteten auf die Plazenta und dann ging es schnell ins Bett zum kuscheln.

Wäre eine Hausgeburt auch für dich eine Alternative zu einer Klinikgeburt?

Kannst du dir eine Hausgeburt für dich und dein Baby vorstellen? Hast du Fragen zu unserer Hausgeburt oder einer Hausgeburt im Ausland? Dann freue ich mich über deine Kommentar oder deine Frage unter diesem Beitrag.

Hausgeburt Checkliste

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