Nähfüßchen

Nähen lernen: Wofür gibt es eigentlich so viele Nähfüßchen?

Es gibt eine Menge verschiedene Nähfüßchen für Nähmaschinen. Aber wofür sind die verschiedenen Nähfüße zu gebrauchen und wie werden sie verwendet? In diesem Beitrag erkläre ich es dir.

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In diesem Beitrag aus meiner Rubrik Nähschule möchte ich dir das Thema Nähen mit der Nähmaschine ein wenig näher bringen. Gerade als Nähanfänger oder wenn man sich eine neue Nähmaschine gekauft hat, ist man schnell mal überfordert und weiß gar nicht so recht, wo man anfangen soll. Deswegen möchte ich dir, nachdem ich dir in diesem Post ja schon einiges über die verschiedenen Sticharten deiner Nähmaschine verraten habe, hier die verschiedenen Nähfüßchen etwas genauer erklären.

→ Nähbegriffe von A wie Absteppen bis Z wie Zuschnitt einfach erklärt mit leicht verständlichen Anleitungen findest du in meinem Nählexikon.

Die verschiedenen Nähfüße einzeln erklärt

Beispielsweise bei meiner W6 N 5000* sind bereits eine Menge Nähfüße im Lieferumfang enthalten. Insgesamt 11 verschiedene. Aber wofür sind die vielen verschiedenen Nähfüßchen eigentlich gut und braucht man die wirklich alle? Schauen wir uns die verschiedenen Nähfüße am Beispiel von W6 einmal genauer an.

Übersicht der verschiedenen Nähfüße (W6)

→ Wie du die richtige Nähmaschine für dich findest: Meine 10 Tipps zum Nähmaschinenkauf kannst du hier nachlesen.

1. automatische Knopflochschiene

Die automatischen Knopflochschiene wird verwendet, um Knopflöcher an Kleidung, Taschen etc. anzubringen. Bei diesem Nähfuß ist am eigentlichen Fuß eine Schiene integriert. In dieser Schiene bewegt sich der Nähfuß beim Nähen, um das Knopfloch zu erstellen. Hierfür wird im integrierten Knopflochhalter der Knopf eingespannt, um die passende Größe des Knopfloches zu bestimmen.

Das fertige Knopfloch passt dann genau zum verwendeten Knopf. Das genähte Knopfloch, muss nur noch mit einem Nahttrenner eingeschnitten werden.

automatische Knopflochschiene

2. Knopfannähfuß

Um Knöpfe mit der Nähmaschine anzunähen kannst du grundsätzlich auch einen Applikationsfuß oder einen normalen Zickzackfuß benutzen. Noch besser geht das aber mit einem Knopfannähfuß. Dieser ist nämlich am vorderen Ende gummiert, damit der Knopf beim Nähen nicht verrutschen kann.

Um mit der Nähmaschine einen Knopf anzunähen, musst du unbedingt den Transporteur versenken, da sonst dein Stoff transportiert wird. Anschließend misst du dir zuerst den Lochabstand deines Knopfes aus, wählst einen Zickzackstich aus und stellst die Stichbreite der Nähmaschine entsprechend ein. Wenn deine Nähmaschine, wie meine W6 N 5000, über ein Knopflochprogramm verfügt, wählst du dieses aus und stellst hier den entsprechende Lochabstand ein.

Jetzt brauchst du nur noch den Knopf mittig unter den Nähfuß legen, diesen absenken und noch einmal überprüfen, ob die Nadel auch wirklich die Löcher trifft. Das kannst du am besten, indem du die Nadel von Hand senkst und gegebenenfalls die Lage des Knopfes dann noch einmal korrigierst.

Wichtige Hinweis zu den einzelnen W6 Nähmaschinen und der Verwendung des Knopfannähfußes findest du auch noch einmal hier auf der W6 Hilfeseite.

Knopfannähfuß

3. Patchwork- / Quiltfuß

Der Patchwork- / Quiltfuß besteht (wie der Appliktionsfuß) aus durchsichtigem Kunststoff. Das transparente Design mit den verschiedenen Markierungs- bzw. Führungslinien macht es besonders leicht, die Kanten und Ansatzpunkte besser zu erkennen und so mit der Naht immer auf den Punkt zu treffen.

Patchwork- / Quiltfuß

4. Kordelfuß

Mit dem Kordelfuß lassen sich Kordeln ganz leicht auf Kleidung oder Dekorationen annähen. Hierzu wird die Kordel über den vorderen Bügel (und unter dem kleinen Haltearm) durchgezogen und nach hinten unter dem Nähfuß durchgezogen. Anschließend wird mit einem entsprechend breiten Zickzackstick darüber genäht.

→ Nähmaschinennadeln: Alles was du über Nähnadeln wissen musst liest du in diesem Beitrag aus meiner Nähschule.

Kordelfuß

5. Applikationsfuß

Der Applikationsfuß eignet sich durch sein transparentes Design (ähnlich wie der Patchwork- / Quiltfuß) besonders zum Applizieren von Motiven, da man so Kanten, Rundungen und Ansatzpunkte besser erkennen kann und so mit der Naht immer auf den Punkt trifft.

Applikationsfuß

6. Rollsaumfuß

Der Rollsaumfuß ermöglicht es dir saubere Saumkanten auch bei sehr feinen Stoffen nähen zu können.

Bei sehr feinen Stoffen wie bspw. Chiffon ist es nicht gerade einfach einen sauberen und gleichmäßigen Abschluss hinzubekommen. Der Rollsaumfuß löst genau dieses Problem, indem er genau das für dich in einem Arbeitsschritt übernimmt. Zwar braucht es ein wenig Übung, den Stoff sauber in die Führung zu fummeln, dafür ist das Ergebnis aber um so schöner.

→ Wie man einen Saum näht und was es dabei alles zu beachten gibt kannst du hier nachlesen.

Rollsaumfuß
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7. Abkettel- und Overlockfuß

Wenn du keine Overlock, sondern nur eine normale Nähmaschine mit Overlockstich hast, ist der Abkettel- und Overlockfuß dein Nähfuß der Wahl zum versäubern von Kanten. Durch das Versäubern verhinderst du ein späteres Ausfransen der Stoffkanten.

Die Verwendung ist relativ einfach. Du musst nur die Stoffkante in den Bahnführer legen und kannst sofort mit dem Versäubern anfangen. Der Nähfuß eignet sich für alle Stoffarten, die versäubert werden müssen.

Abkettel- und Overlockfuß

8. Reißverschlussfuß

Reißverschlüsse einnähen mögen nur die Wenigsten. Der Reißverschluß-Nähfuss macht dir diese ungeliebte Arbeit aber deutlich einfacher, indem du dank seiner Form sehr knappkantig entlang der Zahnkante des Reißverschlusses nähen kannst und somit ein sauberes Ergebnis erhältst.

Zum Einnähen von Reißverschlüssen nimmst du immer einen Geradstich. Das Anbringen des Nähfusses und die genauen Einstellungen kannst du auch hier noch einmal auf der W6 Hilfeseite nachlesen.

→ Wofür sind die verschiedenen Sticharten deiner Nähmaschine gut sind und welche es gibt? Hier in der Nähschule erkläre ich es dir.

Reißverschlussfuß

9. Schrägbandeinfasser

Der Schrägbandeinfasser* verbindet zwei Nähschritte zu einem , indem du mit ihm bis zu 24mm breite Bänder gleichzeitig falten und nähen kannst. Das Ergebnis ist dann ein einfach gefalztes Schrägband. Genäht wird mit einem einfachen Geradstich und einer Stichlänge von 3-4.

Wie der Schrägbandeinfasser genau funktioniert und worauf du achten musst, kannst du hier in diesem Beitrag auf der W6 Seite genau nachlesen.

Schrägbandeinfasser

10. Blindstichfuß

Wie der Name schon erkennen lässt, ist der Blindstichfuß so konstruiert, dass die Naht (fast) nur auf der linken Seite des Stoffes sichtbar wird. Da die Naht auf der rechten Stoffseite aber nicht völlig unsichtbar ist, solltest du unbedingt ein zu deinem Stoff farblich passendes Garn nehmen.

Der Stoffführer (bei meinem Nahfuß in weiß) kann mit seitlichen Einstellschraube so eingestellt werden, dass die Nadel gerade so noch die Stoffkante (Stoffbruch) durchsticht, wenn die Nadel zur linken Seite geführt wird.

Eine detaillierte Anwendungsanleitung für den Blindstichfuß findest du hier auf der W6 Hilfeseite.

→ Nähschule: Welches Garn eignet sich für welche Naht? Hier kannst du es nachlesen.

Nähfüße
Blindstichfuß

11. Obertransportfuß

Der Obertransportfuß hat vor allem eine Funktion: Nämlich dass der Stoff sich nicht wellt und du eine saubere Naht hast. Gerade beim Nähen von Jersey oder Sweat aber auch bei Quilten oder Nähen von Armbündchen, Halsausschnitten und ähnlichen mit dem Standard-Nähfuß kommt es schnell vor, dass der Stoff sich zu stark dehnt und sich dadurch wellt. Da durch die Zacken an der Unterseite des Obertransportfußes der Stoff weniger rutscht und dadurch beim Zusammennähen fixiert ist, kommt genau dieses Problem nicht mehr vor.

Einziger Nachteil: Der Obertransportfuß kann nicht, wie die anderen Nähfüßchen einfach gewechselt werden, sondern es muss die gesamte Nähfusshalterung ausgetauscht werden. Wie das genau der Wechsel funktioniert, zeigt dir W6 in dieser Anleitung.

Nähfüße
Obertransportfuß

12. Standard Zickzack Fuß

Zu guterletzt noch das Standartfüßchen deiner Nähmaschine. Dieser Fuß ist, wie der Name schon sagt, der Allrounder unter den Nähfüßen und eignet sich grundsätzlich für fast jede Naht. Du kannst ihn für Gerad- und Zickzackstiche nutzen, elastische und unelastische Nähte nähen und natürlich auch mit tollen Zierstichen arbeiten. Der Standartfuß kann mit allen Nadeln und natürlich auch einer Zwilligsnadel genutzt werden.

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Zu unserem Ebook: Nähen lernen - Grundlagen und Techniken

Wie du sieht, brauchst du also nicht für jede unterschiedliche Naht auf einen der vielen verschiedenen Nähfüße wechseln, erreichst aber oft, mit dem passenden Fuß für dein Projekt, ein besseres Ergebnis.

→ Nähschule: Wie du deine Nähmaschine richtig reinigst und pflegst, kannst du hier nachlesen.

Nähfüßchen

Möchtest du noch mehr über das Nähen lernen?

Dann schau dich gleich in meiner Nähschule um. Hier findest du jede Menge Infos, Tipps und Tricks rund ums Nähen. So zeige ich dir in diesem Beitrag zum Beispiel welche Stoffe sich für welches Nähprojekt eignen oder erkläre dir hier die wichtigsten Begriffe rund ums Nähen. Und wenn du jetzt endlich richtig mit dem Nähen durchstarten möchtest, schau dir unbedingt auch meinen Onlineshop an. Hier findest du fast 100 verschiedene Schnittmuster und Nähanleitungen, mit denen wirklich jeder Nähen (lernen) kann.

Nähfüsse - Arten und Verwendung

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