Kinderbilder im Netz: Warum ich die Gesichter meiner Kinder nicht zeige.

Als Blogger lebe ich von Bildern und komme, wie in diesem Beitrag über Minis neue Wollwalkhose, leider auch nicht drum herum Bilder meiner Kinder dafür zu veröffentlichen. Warum ich mich aber trotzdem dafür entschieden habe, die Gesichter meiner Kinder nicht zu zeigen, möchte ich in diesem Beitrag genauer erklären.

*Dieser Beitrag enthält Werbung in Form von PR Samples die zur Verfügung gestellt wurden.

Nach der Winterjacke aus Walk für meinen Großen gibt es dieses Herbst-/ Winteroutfit für mein Mini zu sehen. Aber warum gab es in letzter Zeit eigentlich so wenig Kinderkleidung zu sehen? Es ist nicht so, dass ich ausschließlich nur für mich genäht habe. Meine Kinder, und insbesondere mein Maxi, hatten schlichtweg einfach keine Lust auf Fotos machen. Denn so langsam begreift auch der 6-jährige, dass auch andere, fremde Menschen diese Bilder zu sehen bekommen, was mich dazu veranlasst hat, mir meine Gedanken zu diesem Thema hier einmal runter zu schreiben.

Ich weiß, dass dieses Thema ähnlich wie vielleicht mein Beitrag zum Thema Social Media polarisiert und möchte hier auch keine allgemeingültige Anleitung erstellen, wie Eltern mit den Fotos ihrer Kinder umgehen sollen. Trotzdem ist es mir wichtig hier einmal MEINE Gedanken zu Kinderbildern im Netz los werden.

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Als ich den Blog gegründet habe, ging es mir darum zu zeigen, was ICH genäht oder gebastelt habe. ICH möchte meine Sachen mit dir teilen und eben nicht meine Kinder. Natürlich finde ich es schade, bei den Bildern oft den Kopf abzuschneiden, da die Bildwirkung mit Gesicht natürlich eine komplett andere ist. Aber das ist auch wieder nur MEIN Empfinden, denn meine Jungs interessieren sich nicht wirklich, ob ein Bild schön geworden ist oder nicht. Sie freuen sich mal mehr und mal weniger über neue genähte Sachen.

Mama, warum machst du so viele Fotos?

So langsam ist mein Maxi in einem Alter, in dem er anfängt, solche Sachen zu hinterfragen. Er will genau wissen wozu ich eigentlich immer so viele Bilder mache und was dann mit denen passiert. Gar nicht so einfach einem Fünfjährigen zu erklären was ein Onlinebusiness ist. Und wenn er dann doch hin und wieder vor der Kamera steht, ist es erst recht schwierig für ihn zu verstehen, warum er sein Gesicht weg drehen oder sich die Hände vor die Augen halten soll.

Aber nicht nur auf Blogs, auch bei Facebook, sei es in den verschiedensten Nähgruppen oder den privaten Profilen, sieht man sehr sehr viele Kinderbilder. Oft werden Bilder der Kinder gezeigt und es steht dabei, dass diese damit einverstanden sind. Aber kann ein kleines Kind wirklich die Tragweite so einer Entscheidung richtig einschätzen? Ich glaube nicht! Ich glaube nicht einmal, dass sich die Eltern der Tragweite einer solchen Entscheidung bewusst sind.

Wir geben mehr preis als wir denken

Seien wir mal ehrlich: So ein Blog hat ein Impressum und in diesem steht eine Adresse. Ich hätte dafür auch gern eine andere Lösung gefunden aber das ist leider rein rechtlich gar nicht so einfach. Denn ich mag mir nicht einmal vorstellen, was Menschen, die nicht nur Gutes im Schilde führen, mit den Namen meiner Kinder, unserer Adresse und einem Bild der beiden alles anfangen können.  Wir sollten uns dieser Risiken immer bewusst sein und entsprechend abwägen, denn anders als bei Kindern, die man in der Werbung oder in Zeitschriften sieht und zu denen es keine weiteren Informationen als dem Bild gibt, sind unsere Kinder nicht anonym.

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Ich werde oft im privaten Umfeld auf meine Blogbeiträge angesprochen und weiß nie, wer auf der anderen Seite hier mit liest. Natürlich stehe ich hinter dem was ich schreibe. Aber der Gedanken, dass ein Fremder meine Kinder erkennt, und vielleicht sogar weiß, wie und wo er sie ansprechen kann, lässt es mir eiskalt den Rücken runter laufen.

Privatsphäre auch unter Bloggern ein Thema

Einen schönen Vortrag zum Thema Privatsphäre im Netz hat Jette von Super Mom auf der #Blogst17 gehalten. Privates öffentlich im Internet zu zeigen ist natürlich viel mehr als ein Kinderbild zu posten. Egal ob man über die Hochzeit und Geburt schreibt oder vielleicht ein Bild vom Schlafzimmer zeigt. Man sollte sich damit wohl fühlen und jedem die Freiheit lassen einfach für sich selbst zu entscheiden, was man öffentlich teilen möchte. Ich zum Beispiel habe kein Problem damit ein Bild meines Schlafzimmers hier zu teilen. Das Gesicht oder die Namen meiner Kinder öffentlich zu machen dagegen schon. Und natürlich ist das Internet bzw. die Mensch darin nicht grundsätzlich böse. Es gibt so viele wunderbare Aktionen, mit denen sogar Menschenleben gerettet werden. Trotzdem habe ich das Gefühl meine Kinder vor einigen eben nicht so guten Dingen, die auch durch das Internet passieren können, beschützen zu müssen. Jetzt aber erst mal zu Minis Outfit.

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Ein Minioutfit aus Walk

Die Hose ist aus Walk, den ich bereits für eine warme Jacke verwendet habe. Ich finde so eine Walkhose super für den Winter. Mit einer langen Unterhose drunter, hält sie super warm und wenn man den Walk ab und an mit einem rückfettendem Shampoo wäscht* ist er sogar gut wasserabweisend.

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Der Pullover ist aus Sweat nach meinem Schnittmuster Kuschelwarm genäht. Für den überlappenden Kragen hatte ich leider nicht mehr genug Stoff und so ist es ein einfacher Rollkragen geworden. Den kannst du eigentlich ganz einfach an jedes beliebige Oberteil annähen.

Rollkragen schnell und einfach nähen

Dazu misst du den Halsausschnitt des Pullovers aus und nimmst diese Maß plus Nahtzugabe in der Länge und ungefähr 15 cm in der Höhe. Anschließend schneidest du zwei Vierecke mit diesen Maßen zu und schließt sie jeweils zum Ring. Beide Ringe steckst du rechts auf rechts in einander und nähst die obere Kante zusammen. Jetzt musst du den Kragen nur noch wenden und an den Halsausschnitt annähen. Und das war es auch schon.

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Was denkst du über das Thema Kinderbilder im Netz bzw. wie handhabst du das auf deinem Blog?

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Stoff:
Wollwalk von Anita Pavani Stoffe
Sommersweat Feuerwehr von Alles für Selbermacher

Schnittmuster:
Oberteil Raglansweater Kuschelwarm von Textilsucht
Hose Täschling von Allerleikind

Shop the Look:
Schuhe von Wildling Shoes

Linked:
creadienstag, made4boys, DienstagsDingeFür Söhne und Kerle, Handmade on Tuesday, Kiddikram

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5 Kommentare zu „Kinderbilder im Netz: Warum ich die Gesichter meiner Kinder nicht zeige.“

  1. Liebe Julia,

    zunächst einmal: Ein tolles Outfit hast du da genäht, die Stoffkombination gefällt mir sehr sehr gut! :) Ich bin neu hier auf deinem Blog und werde mich hier sicher noch ein wenig umsehen!

    Die Frage mit den Kinderbildern stelle ich mir seit einiger Zeit auch. Ich blogge schon sehr lange und hatte diverse Blogs, bis ich mich nun auf meinem aktuellen Blog endlich “angekommen” bin. Anfangs habe ich recht unbedarft auch Kinderbilder ins Netz gestellt – privat auch auf Facebook früher!

    Nun ist mein Blog im vergangenen Jahr sehr gewachsen, und ich mache da gerade eine Wandlung durch: Mir geht es wie dir – ab und zu werde ich auch privat auf meine Texte angesprochen – besonders die persönlichen. Das muss man aushalten können, deshalb bin ich da vorsichtig geworden. Denn ich fühl mich morgens aufm Kindergartenflur auch nicht gerade in der Verfassung um über diesen oder jenen Text zu reden. (Obwohl es bisher immer bewundernder Zuspruch war und keine Kritik oder so.)
    Trotzdem wollen einige Texte einfach raus, und ich stehe auch zu meinen Texten. Ich denke auch, dass viele meiner Texte andere inspirieren oder motivieren – zumindest war das das Feedback bisher!

    Das andere sind die Kinderbilder: Es wurde mir durch meine “persönlichen” Texte (die einzigen, die meine Mama auch liest, is klar) bewusst, dass ich eben auch meine Kinder auf dem Blog habe. Mit 2.000 Seitenaufrufen im Monat fand ich das alles noch nicht so dramatisch. Mittlerweile ist das deutlich mehr geworden, und ich halte es jetzt ähnlich wie du: Zumindest keine Frontalbilder mehr! Denn meine allerniedlichst aussehenden Kinder gar nicht mehr zeigen – das schaffe ich auch nicht.
    Ich arbeite also mit Bildausschnitten und Detailfotos, Hände vorm Gesicht und Perspektiven von schräg oben oder hinten. Und ab und zu gibts auch mal EIN besonderes Bild, z.B. als unser Jüngster geboren war. Da gab es sozusagen ein “Blogfoto”.
    Sowas finde ich noch ok – die Kinder sind ja auch zur Einschulung in der Zeitung usw.

    Naja – zu dem Thema wollte ich demnächst auch mal was bloggen. Dieser Kommentar ging dem ein bisschen voraus! Nun ja – lieber Gruß,
    Sonja

  2. Als erstes ein ganz großes Kompliment für die Kombi für deinen Mini, einfach toll geworden :)
    Und dann zu Deiner Frage. Ich bin beim Thema Kinderbilder im Internet total bei Dir. Und für mich gibt es mehrere Gründe, warum ich Kinderbilder im Internet ablehne, zum einen die Sicherheit der Kinder, so wie Du es schon angesprochen hast. Ein weiterer Grund ist, dass viele Kinder sich später, wenn sie älter sind, in Grund und Boden schämen. Was ich in Bezug auf mein Kind total niedlich finde, muss mein Kind später nicht niedlich finden.

  3. Liebe Julia,
    erstmal ein süßes Outfit, dass mir sehr gut gefällt! Der Feuerwehrstoff wäre auch was für meinen Lütten. Und da sind wir auch schon beim Thema: Mir geht es da wie dir. Als ich meinen Blog vor 3 Jahren startete war klar, dass ich unsere Kinder nicht zeige. Mein Mann und ich waren uns sofort einig, denn auch auf unseren privaten Profilen auf Facebook zeigen wir unserer Kinder nicht. Das sollen sie später selbst entscheiden, wenn sie alt genug sind und dann braucht es auch eine Sensibilisierung für das Thema “Veröffentlichen im Netz”. Für mich steht es überhaupt nicht zur Debatte, meine Kinder zu zeigen. Ich schütze sie damit PUNKT. Somit kann ich deinen Standpunkt sehr gut verstehen und finde deinen Beitrag wirklich gut, DANKE
    Liebe Grüße
    Jana

  4. Dazu gibt es eigentlich nichts mehr zu sagen. Du hast absolut Recht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Und das Outfit kann man auch so bewundern. Was ich auch getan habe. Schöne Adventszeit mit Groß und Klein

    Birgitt

  5. Hm – ic h habe keinen Blog und bin nur auf Instagram und Facebook und da auch nicht so aktiv. Fühle mich dabei nicht so wohl. Unser Sohn ist 13 und hat auch einen Instagram Account und er schwimmt aktiv und da hatten wir schon das eine oder andere Gespräch bzgl. Fotos etc. Leider werden diese manchmal entfremdet. Meine Tochter fotografiere ich in Gänze, aber ohne Blog mehr oder minder anonym. Ich kann es gut nachvollziehen und bin da auch eher zurückhaltend, aber das sollte jeder so handhaben wie er möchte und ich hasse die Diskussionen, wenn Eltern, die sich für ein Bild mit Gesicht, entscheiden, angegriffen und angeklagt – oft aggressiv – werden. Ich mag die, die sich heilbringend aufschwingen, um alle zu bekehren, meist nicht, auch die machen mir Angst. Es ist schwierig. Ich für meinen Teil, mache Bilder und entscheide mit Kind, ob ich sie auf FB poste oder nicht. Ein bewußtes Umgang ist wichtig, aber kein zu Verbissener. Ich will meinen Kindern auch nicht ein komplettes Misstrauen einsäen. Es gibt viele Farben zwischen weiß und schwarz, aber das Bauchgefühl sollte passen und darauf sollten wir mehr vertrauen. Ich mag die Kombi und auch ohne Gesicht, sehe ich wie die Kleidung sitzt. Mir gefällt es. Einfach schön

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